Gute Nachricht vom Seniorenhaus St. Stephanus in Eltmann. Die Mitte Dezember von einem Insolvenzverfahren Dr. Wiesent Sozial GmbH, Teil der Senivita-Gruppe, betroffene Einrichtung wird seit 1. April von „Curavivum“ betrieben. „Wir wollen Eltmann genauso erfolgreich weiterführen und konzeptionell nichts groß verändern, zumal die Auslastungszahlen mit über 90 Prozent sehr gut waren. Auch die 24 Mitarbeiter haben wir komplett übernommen.“ Dies betonte Geschäftsführer Stefan Leitner bei der Vorstellung der neuen Betreibergesellschaft.
Die neuen Betreiber gingen auf die Frage ein, warum sie sich gerade für das Haus in Eltmann interessierten. „Von Hirschaid aus ist man in gut 20 Minuten auf der A 70 in Eltmann und damit haben wir zwei Standorte in einer engen Verbindung, die gut zueinander passen und die sich auch einmal aushelfen können“, meinte Leitner. Dort herrsche ein gutes Klima, das Personal sei motiviert und das sei wichtig auch für die emotionale Beziehung. „Die Mitarbeiter sind zudem mit dem Standort verbunden und identifizieren sich mit ihm. Als neuer Betreiber wollen wir ebenso, dass sich unsere Senioren hier gut aufgehoben fühlen.“
In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass Eltmann konzeptionell zur Philosophie von „Curavivum“ passe. Das Wort komme aus dem Lateinischen und bedeute so viel wie „Lebenspflege“. „Bei uns steht jeder Mensch als Individuum im Vordergrund. Bei all unseren Angeboten rund um das Thema Pflege und Betreutes Wohnen ist das Wort Menschlichkeit ein fester Bestandteil des täglichen Handelns und Wirkens.“
Neben dem Seniorenhaus St. Stephanus in Eltmann mit 48 Einzimmer-Apartements und zehn Plätzen für Tagespflege betreibe „Curavivum“ „Betreutes Wohnen und Tagespflege“ noch in den Häusern St. Mauritius in Hirschaid, St. Anna in Waischenfeld, St. Josef in Niederaibach und in St. Elisabeth in Pottenstein und außerdem gehöre noch die vollstationäre Pflegeeinrichtung des Seniorenhauses „Am Miesberg“ in Schwarzenfeld dazu. Dies seien die sechs Tochtergesellschaften, die buchhalterisch getrennt geführt würden, aber unter einem Träger firmieren.
„Curavivum“ habe damit in seinen Einrichtungen 328 Plätze für „Betreutes Wohnen“ plus 60 Plätze für „Tagespflege“. Dafür beschäftige man 230 Mitarbeiter und die Trägerzentrale sei in Schwarzenfeld in der Oberpfalz. Der Mietvertrag, den Curavivum für St. Stephanus abgeschlossen habe, laufe vorerst über zwanzig Jahre. Das zeige auch, wie ernst es das Unternehmen mit dem Standort Eltmann meine.
Geschäftsführer Leitner meinte, dass man mit dem „Betreuten Wohnen“ das gleiche Konzept wie in Eltmann habe und auch davon überzeugt sei, dass dieses die Zukunft sein werde. Viele ältere Menschen würden sich für das „betreute Wohnen“ entscheiden, wenn sie noch fit seien. Hier könne man mit seiner Wohnung wieder am sozialen Leben teilnehmen, den Alltag mit anderen Menschen verbringen und auch Freunde einladen. Außerdem könne man die Pflege und die Angebote aus dem Haus selbst bestimmen und buchen, was sich auch auf den Preis auswirke.
„Als neuer Betreiber wollen wir, dass sich unsere Senioren hier gut aufgehoben fühlen.“
Stefan Leitner, Geschäftsführer
„St. Stephanus ist somit ein klassisches Seniorenhaus mit vielen Freiheiten und Wahlmöglichkeiten, wobei sich das tägliche Leben im Erdgeschoss abspiele und der Tag nach eigenem Interesse gestaltet werden kann. Die Leute sind auch nicht allein und für Notfälle ist auch eine Nachtwache da.“
Mit der Übernahme des Hauses, so Leitner weiter, wolle man auch einiges optimieren. So war bisher die Hauswirtschaft fremd vergeben und ab 1. Mai halte man eine „eigene Hausreinigung“ vor, womit man die Reinigungsqualität steigern könne und auch das Personal sei auf diese Weise immer greifbar und flexibel einsetzbar. Auch die Speiseversorgung werde man umstellen, denn das Essen müsse passen und dazu gehörten auch frische Brötchen zum Frühstück vom Bäcker.
Seine Freude über eine gute Zukunft von St. Stephanus brachte Bürgermeister Michael Ziegler zum Ausdruck. Das Seniorenhaus, das 2001 eröffnet wurde, gehöre zu Eltmann dazu. Darin wäre viel Herzblut spürbar und mit Sommerfest, Maibaumaufstellung, kirchlichen und anderen Veranstaltungen oder dem Kontakt zu den Schulen sei es in die Stadt eingebunden.
Er richtete deswegen einen Dank an die Betreiber von „Curavivum“, dass sie das Haus übernommen hätten. „Damit fällt uns ein großer Stein vom Herzen, zumal wir damit wissen, dass hier mit Curavivum kein Schnäppchenjäger am Werk ist, sondern ein Consortium und Personen, die es mit Erfahrung und Eifer betreiben wollen.“
Quelle: Mainpost, von Günther Geiling, 19.04.2021